Pawol Geiger-Zähler (geb. 1978 in Bautzen/Budysin) half mit seiner Geige in den 90ern in diversen Punkrockcombos das Publikum zu Pogoexzessen zu treiben. Später erfand er solo eine Art unplugged-Punkrock mit Violine und Gesang und gewann seitdem mit seinen sarkastischen Texten über die linke und alternative Szene eine gewisse Popularität in eben jener. Seine Musik ist nicht eben das, was man aller Orten serviert bekommt. Sie bewegt sich mittlerweile in einer musikalischen Spannbreite von sorbischem oder irischem Folk zu Postpunk, von Reaggea- und Bluesstücken bis zu Nummern, deren Kategorisierung schwerfällt. Seine Texte sind geprägt von einer Art hoffnungsvollem Sarkasmus, blicken voll Wut, Trauer und manchmal Zynismus auf die Gegenwart, ohne dabei in Selbstmitleid und Lethargie zu versinken. Denn zwischen nachdenklichen, wütenden Stücken gibt es auch solche, die befreiendes Lachen auslösen: Ein Lachen über sich selbst, die Schikanen des Arbeitsamten, den unangenahmen Alltag am nächsten Morgen.

In den letzten Jahren spielte sich Geigerzähler mit seinem 5-seitigem Hybrid zwischen Geige und Bratsche auf hunderten von Konzerten durch die ehemals besetzten Häuser und selbstverwalteten Jugendzentren in Deutschland und der Schweiz, von St Ingbert bis Frankfurt/Oder, vom Schwyz bis Lübeck. Fast immer gelang es ihm, teils solo, teils verstärkt durch den Kontrabassisten Hans ein begeistertes Publikum zurückzulassen.