Männer verdienen in Österreich noch immer um rund 40% mehr als Frauen, sie haben sicherere Jobs, machen Karriere und auch wenn nicht bekommen sie trotzdem um etwa 20% mehr Arbeitslose oder Sozialhilfe.

Um auf diese fortwährenden Ungleichheiten aufmerksam zu machen zahlen Männer in der Aktionswoche von  5. bis 10 März im Tüwi um 1/3 mehr als Frauen!

Dh, von unseren normalen Preisen wird für Frauen 1/6 abgezogen und für Männer 1/6 draufgeschlagen.
weil Frauen immer noch weniger verdienen !



Der 8. März ist der Internationale Frauenkampftag - ein Feiertag der Frauenbewegung!

An diesem Tag wird auf Ungerechtigkeit und Diskriminierung die Frauen erfahren aufmerksam gemacht. Deshalb findet im Tüwi dieses Jahr zum Anlass des 8.März eine Aktionswoche statt. Es gibt einen Poetry Slam zum Thema, Workshops, den Bäuerinnentag, ein Frauenfest (Ja – ein Fest nur für Frauen!) und jeden Tag werden Filme gezeigt.

Und in der ganzen Woche zahlen Männer im Tüwi um 1/3 mehr als Frauen.

Dh, von unseren normalen Preisen wird für Frauen 1/6 abgezogen und für Männer 1/6 draufgeschlagen. Wozu das gut sein soll?

Wir wollen mit dieser Aktion auf ökonomische Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen aufmerksam machen.

Frauen verdienen in Österreich um etwa 40% weniger als Männer*. Zum Teil erklärt sich das dadurch, dass Frauen überdurchschnittlich oft in Teilzeitjobs beschäftigt sind, die schlechter bezahlt werden als fixe Arbeitsstellen und weniger Sicherheiten bieten. Aber auch auch bei Vollzeitbeschäftigten gibt es einen Lohnunterschied von etwa 25%.

Da Frauen noch immer für den Großteil der Hausarbeit und der Kindererziehung zuständig sind, arbeiten sie im Schnitt zwar viel mehr als Männer (15 Stunden mehr um genau zu sein), verdienen aber trotzdem weniger.

Frauen mit Kindern werden vom System besonders benachteiligt. Das Kindergeldmodell in Österreich drängt Frauen vom Arbeitsmarkt, da sich Familien nicht leisten können dass der/die Schlechterverdienende (dh meistens die Frau) in Karenz geht - nur 2,6 % der sich in Elternkarenz befindenden Personen sind Männer. Rückkehr in den Job wird nicht gefördert, ausserdem fehlt es an Kinderbetreuungsplätzen. Alleinerziehende Mütter – die Unterstützung besonders nötig hätten – bekommen sogar noch weniger Kindergeld als Paare mit Kindern.

Männer machen Karriere – für Frauen gibt’s die sogennante 'Gläserne Decke'. Weniger als 4% aller Menschen im Top-Managment sind Frauen. An den Unis gibt es inzwischen bei den meisten Studien einen hohen Studentinnen-Anteil, auf höheren Ebenen sind Frauen aber nur vereinzelt zu finden. Zur Zeit ist von 19 Rektoren an den Unis in Österreich keine einzige weiblich, der Professorinnen Anteil liegt bei 13,7 %.

Aber auch wenn Männer keine Karriere machen bekommen sie immer noch um etwa 20% mehr Arbeitslose oder Sozialhilfe als Frauen.

Resultat von all dem ist, dass Frauen in Österreich vermehrt armutsgefährdet sind.


Diskriminierung von Frauen basiert nicht nur auf ökonomischen Ungleichheiten. Auch in vielen anderen Bereichen werden Frauen benachteiligt – zB. Rollen- und Schönheitsbilder oder sexuelle Gewalt. Die enormen Lohnunterschiede sind als Ausdruck der strukturellen gesellschaftlichen Diskriminierung von Frauen zu sehen. Ausserdem bilden sie die Ursache für weitere gesellschaftliche Diskriminierung. Frauen mit geringem Einkommen stehen zum Beispiel in verstärkter Abhängigkeit von ihrem Partner, und können sich somit schlechter gegen Gewalt in einer Beziehung zur Wehr setzen.

Wenn Männner im Tüwi eine Woche lang mehr zahlen drehen wir die Verhältnisse dadurch natürlich nicht um. Benachteiligung von Frauen ist strukturell, das heisst sie zieht sich durch alle Lebensbereiche. Diese Aktion kann und soll die Verhältnisse nicht direkt ändern.

Aber wir wollen aufzeigen wo Ungerechtigkeit passiert und zu Diskussionen anregen!



*Quellen für alle Zahlen – AMS 'Warum Gleichstellung' www.ams.or.at/neu/001_warum_gleichstellung_kurz0406.pdf, Armutskonferenz, AK Salzburg, SPÖ Frauen, Grüne, 'Armut von Frauen in Kärnten' Andreas Höferl 2006, der Standard – uva


Und noch mehr dazu tuewi.action.at/frauen

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