Freitag, 13. Jänner:

10. Geburtstag eines Volxbrauchs

 

 

Die Narren und Närrinnen Wiens treffen sich am 13. 1. 2012 um 13 Uhr vor dem Bahnhof Praterstern zu einem Faschingsumzug, der an die subversive Geschichte des Karnevals anknüpft. Es geht um die spielerische Vertauschung von Unten und Oben, um den fröhlichen Boykott von Normen, die uns zu Sklaven des Marktes und der Ämter machen, und um die Vorwegnahme jenes Freiheitszustandes, der uns auch außerhalb der Faschingszeit den öffentlichen Raum der Stadt als Gemeingut (Common) garantiert.

 

Seit zehn Jahren wird jeder Freitag, der Dreizehnte – der 2012er Kalender bietet uns diese mythische Datumskombination gleich dreimal: im Jänner, im April und im Juli – zu einem Glückstag für jene erklärt, die sonst wenig zu feiern haben. Unter dem Label F13 hat ein Netzwerk von Initiativen aus dem künstlerischen und sozialen Bereich einen neuen urbanen Volxbrauch entwickelt.

 

Das Team und die Verkäufer_innen der Wiener Straßenzeitung Augustin sind Mitinitiator_innen dieses Projekts. Das Kürzel F13 steht für einen Aktions- und Feiertag für Menschen, denen mangels Konsumkraft der öffentliche Raum entzogen wird oder die gesellschaftliche Diskriminierung erfahren.

Alle, die die «soziale Säuberung», die Privatisierung und Kommerzialisierung des öffentlichen Raums, die Vertreibung von Outsidern, das Verbot des Bettelns, die Einsparungen im Sozial- und Kulturbereich zugunsten der Bankenrettung NICHT auf ihrer Wunschliste stehen haben, sind eingeladen, an einem Faschingsumzug teilzunehmen, der – trotz der langen Tradition diese Narrentreibens – ein neues Kapitel in der Geschichte des Brauchtums schreibt.

 

 

Treffpunkt: Freitag, 13. Jänner 2012, 13 Uhr vor dem Haupteingang zum Pratersternbahnhof. Der Umzug wird sich durch die Innenstadt bewegen und endet am Karlsplatz. 

Das Team und die Kolporteur_innen des Augustin laden anschließend zu einem F13-Fest im Augustin-Zentrum ein: 1050 Wien, Reinprechtsdorfer Straße 31 / im Hof

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