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Es gibt immer mehr (junge) Menschen, die Landwirtschaft betreiben wollen, aber keinen Hof erben und nicht das Geld haben um einen zu kaufen. Auf der anderen Seite werden viele Höfe aus der Bewirtschaftung genommen, weil es keine Hofübernehmer_innen gibt. Vor diesem Hintergrund entstanden in den letzten Jahren verschiedene Initiativen, die sich auf neuen Wegen um den Zugang zu Land bemühen. Dabei geht es auch um Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft und zum gängigen Besitz- und Marktdenken. Es geht um Land, für jene die es bewirtschaften, und um solidarische und ökologische Landwirtschaft.

Bodenfreikauf – Land für solidarische Landwirtschaft
Vorträge und Diskussion
Do, 31. Jänner 2012, 16.00 – 19.00
Simonyhaus EG 03, Universität für Bodenkultur, Peter Jordan Straße 65

Jochen Fick stellt die französische Stiftung "Terre des Liens" vor, die 2003 gegründet wurde, derzeit über 1200 Mitglieder hat und schon 100 landwirtschaftliche Betriebe erworben hat, die sie an Bauer_innen ohne Land verpachetet. Das Land muss nach biologischen Kritierien bewirtschaftet werden; unterstützt wwerden vor allem CSA (community supported agriculture) und kleinbäuerliche Landwirtschaft.

Elke Müllegger vom Hofkollektiv Wieserhoisl in der Steiermark und Maria Dalhoff erzählt von der Initiative in Österreich einen Dachverband/Trägerverein zu gründen, der freigekaufte Höfe verwaltet und diese an Nutzungsvereine verpachtet. Die Höfe sollen so dauerhaft dem Markt entzogen und einer solidarischen Bewirtschaftung zugeführt werden.

Markus Distelberger stellt das Konzept eines genossenschaftsähnlichen Vermögenspools vor. Das Innovative daran ist, dass  ein zinsenloser Vermögenskreislauf geschaffen wird, indem einerseits Menschen laufend Beiträge zum Pool einbringen können und andererseits andere auch laufend aus dem Pool von ihrem Anteil entnehmen können. Am besten ist er für Finanzierungen von Grund und Gebäuden zu verwenden. Denn dies ermöglicht eine gediegene Sicherstellung durch eine Hypothek im Grundbuch. Es wird im rechtlichen Rahmen einer Genossenschaft oder eines genossenschaftsähnlichen  Vereines auf sozial sinnvolle Weise gemeinschaftlich Vermögen gebildet, in seinem Wert erhalten und gesichert.

Anschließend wollen wird die vorhandenen Ansätze diskutieren und gemeinsam überlegen, wie wir das Thema vorwärtsbringen können.